Die alte Slam OWL Homepage gab es von 2009 bis 2025. In dieser Zeit gab es einige Blogbeiträge auf der Seit; über 200! Dabei war von Werbeposts zu Veranstaltungen, Erfahrungsberichten und kurzen Updates alles mögliche dabei. Hier haben wir eine Auswahl auf dieser Seite neu hochgeladen, damit das, damit die Geschichte(n) hinter Slam OWL im Laufe der vielen Jahre erhalten bleiben.
2022
U20 NRW Slam 2022 – Erlebnisbericht
„Ich hatte dieses Jahr die Möglichkeit, vom 28.- 29.5.2022 an den NRW U20 Slam Meisterschaften teilzunehmen. Dies war für mich persönlich und so wie ich es von den anderen Teilnehmer:innen mitbekommen habe, eine unglaublich tolle Erfahrung. Es ergab sich nicht nur die Möglichkeit sich mehr zu vernetzen und somit an mehr Auftritte in der Zukunft zu gelangen, sondern eben auch die Chance sich mit Gleichaltrigen auszutauschen, die das eigene Hobby teilen.
Die Harmonie der Gruppe war stets sehr ausgeglichen und alle konnten sich wohlfühlen. Falls dies mal nicht der Fall gewesen wäre, hätte man aber auch zu jeder Zeit mit einer Person des Awareness- Teams sprechen können. Auch außerhalb der beiden Halbfinale und des Großen Finale , gestaltete sich das Wochenende wirklich interessant für uns und wir Slammer:innen hatten beispielsweise die Möglichkeit an verschiedenen Workshops teilzunehmen, in denen wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Ich entschied mich an dem Workshop „Empowerment“ teilzunehmen, welcher von Sira Busch geleitet worden ist. Wir beschäftigten uns dabei besonders intensiv mit der Thematik des Self-Empowerments, wobei wir erstmal für uns diesen Begriff definierten und anschließend uns über Dinge austauschten, die uns jeweils empowern und eben das Gegenteil bewirken. Alles in allem war die Meisterschaft eine bereichernde Erfahrung, die uns alle ein Stück zusammengeschweißt hat und uns neue Erkenntnisse lieferte. “ – Sarah Nowak
2020
#alarmstuferot Statement zur aktuellen Situation
Mit dem #alarmstuferot wird aktuell auf die Situation hingewiesen, in der sich die Kulturbranche mal wieder ohne staatliche Hilfe befindet. In den letzten paar Monaten haben wir alle einen Versuch von Normalität gewagt, haben in Absprache mit den Kommunen und unter Berücksichtigung aller Bestimmungen Hygienekonzepte entwickelt, mit denen wieder Veranstaltungen stattfinden konnten. Bei den steigenden Zahlen empfinden wir das Absagen von Veranstaltungen nicht als Problem, sondern die Art, wie das getan wurde. Einer Branche, die durch ihr Publikum systemrelevant gemacht wird, das Kultur in Form von Bühnenprogrammen, Serien, Videos, Büchern und Comedy konsumiert und sich im Lockdown so eine Beschäftigung verschaffen konnte, die von der Tristesse der aktuellen Situation ablenkt und ein Gefühl von ein wenig normalem Alltag und sozialen Ereignissen vermittelt, wird von der Politik eben diese Systemrelevanz abgesprochen. Es gibt keine geordnet ausreichende staatliche Hilfe, die neuen 75 Prozent kommen aufgrund von immer noch vorhandenen Hürden nicht bei den geringverdienern der Branche an, die ihr Herzblut in ihren Beruf stecken und dafür damit entlohnt werden, sich einen neuen Job suchen zu sollen, da kein Mensch den Kulturbetrieb brauchen würde. Aber wo kommen denn all die großen Gesichter, die Unterhaltung im Fernseher bieten her? Ohne kleine Bühnen, ohne Nachwuchs der sich entwickeln kann, wird es bald sehr duster am Empfangsgerät. Und so sind im Land der „Dichter und Denker“ erstere unbedacht zu vernachlässigen, denn wie sollen wir uns auch groß Beschweren? Wir haben keine Gewerkschaft, keine Dachorganisation die mit der Politik verhandeln könnte. Wir sind darauf angewiesen, dass Aktionen wie #alarmstuferot genug Aufmerksamkeit bekommen, damit all die Menschen, die kulturelle Veranstaltungen in jedweder Form besuchen, wertschätzen und unterstützenswert finden davon erfahren, wie es aktuell hinter den Kulissen aussieht. Denn wie auch ohne Corona lebt die Kunst von ihrem Publikum. Wir waren schon immer von unserem Publikum abhängig und das ist auch gut so! Was bringt Kunst die niemand sieht, was Kultur die niemand erlebt? Nur mit euch zusammen können wir versuchen unsere Situation zu ändern und die benötigte Hilfe zu bekommen. Doch selbst wenn es dadurch zu einer geordneten, ausreichenden Kulturhilfe seitens des Staates käme, fehlt eine solche immer noch genau jetzt. Diesen Monat dürfen keine Veranstaltungen stattfinden und keine davon lebenden Bühnenpoet*innen, Moderator*innen und Veranstalter*innen ihrem Job nachgehen. Und natürlich waren die letzten drei Monate nach einem vorangegangenen Arbeitsverbot im ersten Lockdown längst nicht genug Zeit, ein Polster aufzubauen, zumindest nicht für diejenigen, die nicht riesige Beträge umsetzen. Viel zu viele von uns leben von der Hand in den Mund und aktuell ist die Hand wieder leer. Und wir wollen nicht resignieren, aber wir sind auch als Veranstalter momentan budgetlos, mittellos und sehen keine Perspektive, die nicht selbstgestaltet werden muss. Denn wir wollen den Slammer*innen, die durch die aktuelle Situation wieder mittellos geworden sind helfen. Und wir wollen euch, liebes Publikum gerne weiterhin ein gutes Gefühl durch Kultur und eine Ablenkung von der Tristesse verschaffen, die in der aktuellen Einschränkung des Alltags ohne eine konkrete Hoffnung auf ein Ende der Pandemie bedrückend sein kann. Und dafür sind wir auf euch angewiesen! Denn im System ist alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Solange eine Nachfrage besteht, wollen wir euch weiterhin ein Angebot liefern, auch wenn das aktuell nur digital möglich ist. Das Problem daran ist, dass wir damit keinen Umsatz generieren, mit dem wir die aktuell am härtesten betroffenen Bühnenpoet*innen, Moderator*innen und Veranstalter*innen unterstützen können. Und genau das ist jetzt unser Ziel: den Betroffenen helfen, denen aktuell keine Unterstützung zuteil wird. Und das haben wir in den letzten Monaten so gut es ging versucht aus unseren Mitteln alleine zu schaffen, wir haben es so lange es ging vermieden, müssen aber nun doch euch nach eurer Unterstützung fragen. Dafür haben wir eine Spendenaktion eingerichtet, über die ihr mehr auf unserer Internetseite erfahren könnt.
Fazit: Kultur ist nicht nur abhängig von denen, die sie schaffen, sondern auch von denen, die sie bestaunen, betrachten, konsumieren. Ihr macht uns systemrelevant und ohne euch werden wir untergehen. Wir sind euch allen für die vergangenen gemeinsamen Zeiten und hoffentlich auch bald wieder für zukünftige gemeinsame Zeiten unendlich dankbar. Denn für uns ist aktuell wieder #alarmstuferot und #solidaritätegut – Niko Sioulis
2019
U20 OWL Meisterschaft – Kristin Kieltsch
Hey, ich bin Kristin, 19 Jahre alt, studiere Kultur- und Sozialanthropologie und Religionswissenschaften in Münster und slamme jetzt schon seit fast fünf Jahren. In dieser Zeit war ich auch auf den verschiedensten Bühnen in OWL. Auch bei der U20 OWL-Meisterschaft war ich dieses Jahr zum dritten Mal. Ich habe mich sehr gefreut, als Karsten Strack mich wenige Tage vor der Meisterschaft fragte, ob ich Lust hätte für Paderborn zu starten. Es war ein unglaublich schöner Abend mit vielen talentierten Slammern und Slammerinnen. Auch wenn es ein mulmiges Gefühl ist, wenn man einen Startplatz recht weit hinten hat und sich die ganze Zeit super Texte anhört, gespannt darauf wartend selbst dran zu sein, um zu gucken, wie der eigene Text ankommen wird und ob man mit den vorherigen Leistungen mithalten kann. Ich war auch deshalb so angespannt, weil ich letztes Jahr wegen meiner Abiturprüfungen kaum auf der Bühne stand. Deshalb hat es sich ziemlich surreal angefühlt, als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich im Dreierfinale bin. Als ich mir dann die Texte meiner beiden Mitfinalistinnen anhörte (ich war als Dritte dran), war ich mir ziemlich sicher, dass eine der beiden den Abend für sich entscheiden würde. Umso stolzer war ich, als Niko mir den Slam-OWL-Sticker überreichte und verkündete, dass ich diesen Abend gewonnen habe und nun bei der U20 NRW-Meisterschaft in Hamm dabei sein darf. Das wird für mich eine Premiere. Ich freu mich, ich bin zwar auch etwas nervös, aber ich bin mir sicher das wird großartig 🙂 kommt doch gerne vorbei! -Kristin Kieltsch
2018
Jahresvorblick
Zwar erst zum zweiten Mal, aber wir nennen es trotzdem Tradition…Unser Jahresvorblick zu 2019 weil sonst alle nur zurück gucken aufs noch aktuelle Jahr 2018! Unser erstes Highlight wird natürlich wieder der 1. Höhepunkt des Jahres Erotikslam im Plan B in Bielefeld. Und weil uns das Format so viel Spaß macht, wird nicht nur der Vögelfrei Ü18 Slam im Juni wieder stattfinden, sondern es wird Ende März auch ein Erotikspecial vom Slam mit der Glocke in Herford geben! Außerdem haben wir Februar direkt die nächste Premiere: den Besten Slam im Universum in Bünde! Ein wunderbares Best of in einem wunderschönen alten Kino! Im März wird der Wortlust Slam in Bad Oeynhausen mal wieder unter neuer Moderation starten, dieses Mal darf Niko Sioulis versuchen eine dauerhafte Konstante für diesen Slam zu bilden. Time will tell. Und im April wird die U20 OWL Meisterschaft zum ersten Mal nach Bielefeld kommen! Nachdem diesen September der U20 Slam im Falkendom in Bielefeld gestartet ist, wird die größte Stadt OWLs die 6. U20 OWL Meisterschaften ausrichten! U20 OWL endlich auch in Liebefeld! Abgesehen davon machen wir uns selbst mit Slam OWL Hoodies ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, auf den Fotos in unseren Posts, könnt ihr die also ab ’sobald die da sind‘ häufiger sehen. Außerdem werden die Videos vom Singer Songwriter Slam in Gütersloh noch auf unserem Youtube Kanal landen, haben seit Sommer einen Instagram Account auf dem jeden Tag ein Post landet und auch weiterhin landen wird und wir haben ein paar schon mehr oder weniger konkrete Ideen für neue Formate mit und ohne Internet! Dazu dann aber jeweils mehr, wenn es soweit ist. In den Slammastermeetings in NRW haben wir auch die U20 NRW Meisterschaft 2020 nach Paderborn und die NRW Meisterschaft 2021 nach Bielefeld geholt! Um aber auch noch einmal kurz zurück zu gucken: 2018 waren die Deutschsprachigen U20 Meisterschaften in Paderborn, die wunderbar von den Kollegen vom Lektora Verlag ausgerichtet wurden, bei denen auch unsere U20 OWL Meisterin im Finale stand, in ihrer Heimatstadt. Mit „Rabatt auf Alienzubehör“ stand ein OWL Team im zweiten Jahr in Folge im Teamfinale der Deutschsprachigen Meisterschaften, nachdem „Team Rex“ 2017 vorgelegt hatten. Auch konnte Kolja Fach Vize U20 NRW Meister werden, nachdem letztes Jahr Marina Falke das geschafft hatte; beide starteten für den Vogelfrei U20 Slam. Kolja darf sich seinen Titel mit Anna Lysiert teilen, die für den Slam(m)tisch gestartet ist, also auch für Gütersloh. Wo wir beim Thema U20 Slam sind: endlich gibt es einen U20 Slam in Bielefeld, wurde Zeit langsam nachzuziehen. Es war ein fantastisches Jahr für U20 Slams in OWL, es war ein wunderlustiges Jahr mit knorken Erfahrungen für uns und hoffentlich auch für alle Teilnehmer*innen unser Veranstaltungen 2018! Wir wünschen allen ein mindestens genauso wundernices 2019 wie 2018, wobei…lieber sogar ein noch besseres. – Niko Sioulis
Slam 2018 Zürich – Festivaltagebuch „Jann Wattjes“
Ich hatte die große Ehre, bei den Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam den Detmolder Cup der guten Worte zu vertreten und mit August Klar als Rabatt auf Alienzubehör im Teamwettbewerb zu starten. Man zwang mich Tagebuch zu führen:
Mittwoch: August ist unzufrieden. Er hat keinen Platz mehr im Lektora-Mobil bekommen. Da die Radiosender mit steigender Südlichkeit an Mark Forster und Clueso zunehmen, legt Karsten fest, dass Musik seit den 2000ern in einer schweren Krise steckt. Eva, unsere Paderborner Starterin, widerspricht – die Atmosphäre ist angespannt. Am Grenzübergang erfahren wir Denise‘ Zwischennamen – die Atmosphäre gleicht einem Geburtstag.
Im Hotel angekommen dann Wiedersehensfreude, Vorfreude, Hotelfreude. Es ist ein exorbitantes Klassentreffen. Das Hotel ist top, liegt zentral an den kulinarischen Hotspots und Veranstaltungsorten und ich erfahre, dass ich in einem völlig anderen Hotel untergebracht bin. Nach zwei Gewaltmärschen erreiche ich meinen Vorrundenort, das Plaza. Perfekte Location, perfektes Line-Up, perfekte Moderation, perfekter Tag für meinen perfektionierten Text!
August ist unzufrieden. Ich habe Startplatz 2 bekommen, der Techniker hatte einen kleinen Aussetzer, der Modus ist maximal halb geil. Andere kommen verdient weiter, ich aber zeitlich nicht mehr zur anderen Vorrunde. Drücke die Daumen vor dem Liveticker mit Curry und Schweizer Bier. Schweizer Bier ist ein bisschen wie Schweizer Münzen. Man erkennt nicht immer so ganz, was es überhaupt ist, und ärgert sich, es gegen Euros eingetauscht zu haben. Donnerstag: August ist unzufrieden. Mehrere verwirrende Whatsapp von Jan Schmidt wecken uns in einem zu pärchenorientierten Doppelzimmer. Wir müssen unseren Teamtext „August stirbt“ proben. Ich mag ihn etwas lieber als August. Aber er lässt es sich nicht anmerken, die Vorfreude darüber, dass es E-Roller an der Rezeption gibt, überwiegt. Verkehrsregeln neu definierend cruisen wir durch die Zürcher Innenstadt zum Team Halbfinale. Viele Slammende sind extra unseretwegen gekommen, der Druck steigt. August ist unzufrieden. Seine Angst, dass der Text zu bizarr oder lang ist, verfliegt zum Glück während des Auftritts. Was dort passiert, ist wahrscheinlich das Beste, woran ich jemals auf einer Bühne beteiligt war. Man jubelt uns ins Finale! August ist unzufrieden. Wir haben noch keinen Finaltext… Feiern müssen wir dennoch. Songslam, Gratulationen, ausufernde Gespräche, Ablachen, Pfeffi; anbei eine Liste, wer alles mit wem rumgemacht hat.
Freitag: August ist zufrieden. Spaß. Er hat den Songslam gewonnen, seine Slam-Helden kennen gelernt und konnte nichts davon genießen, weil er zu viel Cola getrunken hatte. Alle sind heute beim Fußballspiel. Gut für uns. Aus unserem Zimmer dröhnen wirres Gelächter, zu strenge Anweisungen meinerseits und Sprints gegen Möbel. Das Zimmer qualmt. Habemus Finaltext.
August ist unzufrieden. Er ist komplett platt und muss gleich auf der Bühne vor 1600 Leuten und Fernsehkameras den Affen machen, für seine Beatbox-Skills ausgelacht werden und die Bühne auf- und abrennen. Unser Auftritt irritiert viele, einige positiv. Jan Cönig weint. Wir lassen Interrobang, Kirmes Hanoi und MfG den Vortritt fürs Stechen. Zum Glück. Da hätte es uns ordentlich verdroschen; krasses Finale, das Interrobang gewinnen. Feierabend.
Samstag: Zürich stellt sich als schöner heraus als auf den ersten Blick, der HSV gewinnt verdient in Aue und Jophi Kindler noch verdienter den Einzelwettbewerb. Mir bleiben große Momente, ein fetter Dank an das Orgateam und ein Bier, das Fabian Navarro mir noch schuldet. August ist zufrieden! Ich auch. -„Jann Wattjes“
u20slam2018 – Erlebnisbericht von Daniela Sepehri
Waaaaaaas für ein krasses Wochenende! Vom 19.-22. September 2018 waren die deutschsprachigen U20 Meisterschaften im Poetry Slam in Paderborn. Meiner Heimatstadt. Ich habe schon im Vorhinein geahnt, dass das sehr emotional für mich wird, aber es war tatsächlich NOCH schöner, als ich gedacht hatte! Alles fing an am Mittwoch. Die ersten Menschen trudelten ein, alle haben sich umarmt und lieb gehabt – man könnte sogar sagen, Umarmungen und Liebhaben haben die ganzen Tage ausgemacht. Abends war dann eine wunderschöne Eröffnungsshow im Paderborner Dom. Das Ambiente war super, die Stimmung war nice – was will man mehr?! Am Donnerstag fing dann die Meisterschaft an. Die letzten Personen kamen in die Kulturwerkstatt an, es gab ein großes Wiedersehen und ein großes Gruppenkuscheln. Immer und immer wieder kam mir in den Kopf, wie schön es doch ist, dass ich hier sein durfte! Abends war dann meine Vorrunde im Asta Stadtcampus, hoch über den Dächern der Stadt. Wunderschöne Location! Aber meine Nerven lagen blank, denn mein Paderborn Fluch hatte wieder zugeschlagen: Ich war Startplatz 1. Für mich waren die Meisterschaften dann schon gelaufen, dachte ich. Von 1 würde ich es niemals weiterschaffen. Also ging ich auf die Bühne und hatte einfach Spaß und scheiße, war das ein schönes Gefühl! Mit der Ahnung, ich würde sowieso nicht ins Halbfinale kommen, habe ich mir auch meine Wertungen nicht angehört. Umso schöner die Überraschung, dass ich wohl doch weiter war! Was mich aber zum nächsten Problem führte: Ich hatte keinen Text. Ich glaube, das waren die schlimmsten 8 Stunden in meinem Leben an diesem Freitag. Ich hatte nur sehr wenig Zeit und musste einen Text schreiben und mir eine vernünftige Performance ausdenken. Ich stand gefühlt am Rande eines Nervenzusammenbruchs, aber es tat mir so gut zu sehen, wie viele tolle Menschen da waren und sich um mich gekümmert haben (hier noch mal Danke an das Büro für Technoangelegenheiten und Soziales!); und so habe ich am Ende wohl doch noch einen Text gehabt. Mein Halbfinale war dann im Spiegelsaal im Schloss Neuhaus. Was für eine geile Location! Ich war bis zu meinem Auftritt super nervös, weil ich mir so unsicher war mit dem Text und beim Üben den ganzen Tag immer wieder Texthänger hatte, aber scheiße war der Auftritt geil! Ich habe den Text genauso vorgetragen, wie ich ihn haben wollte und es waren mir mich wunderschöne 5 Minuten auf der Bühne. Und siehe da: Ich bin nochmal eine Runde weiter gekommen. Ins große Finale! But same trouble: Ich habe immer noch keinen Text! Bevor die Meisterschaften aber anfingen, hatte ich mir etwas vorgenommen: Sollte ich aus Versehen und wider Erwarten ins Finale kommen, würde ich meinen ultra peinlichen Paderborn-Text machen. Jetzt kam es plötzlich doch dazu und ich musste wieder den ganzen Tag an dem Text arbeiten, damit er nicht mehr so peinlich war. Auch hier standen mir wieder so viele Menschen bei und halfen mir – nochmal ein fettes Danke, ohne euch hätte ich es nie geschafft! Die seelische Unterstützung tat mir so gut, dass ich dann nach 7 Stunden Arbeit doch mit einem super guten und fröhlichen Gefühl ins Audimax zum Finale fahren konnte. Kurz vor dem Auftritt wurde ich aber wieder emotional. Denn diese U20 Nationals waren meine letzten. Denn nächstes Jahr bin ich zu alt. Und diese letzten U20 Nationals waren in meiner Heimatstadt Paderborn und ich stand im Finale vor mehr als 300 Leuten und hatte einen Text über Paderborn dabei. Diese ganze Konstellation war schon sehr krass emotional für mich, aber auf einer sehr schönen Art und Weise! Mein Auftritt im Finale war auch mich mega schön und ich war richtig zufrieden mit dem, was ich da auf der Bühne gemacht habe und diese 5 Minuten werde ich niemals vergessen! Das Finale endete dann sehr krass, denn es gab Punktegleichstand im Stechen! Also musste die Jury sich eine Person aussuchen und so wurde Sarah Anna Fernbach die neue U20 Meisterin im Poetry Slam. Am Abend wurde gefeiert und es gab wieder überall Umarmungen und Liebe! Rückblickend gehören diese Meisterschaften zu den schönsten Erinnerungen, die ich in meinem Kopf speichern werde. Es war für mich eine große Ehre, da sein zu dürfen und bei meinen letzten U20 Nationals im Finale zu stehen und das in meiner Heimatstadt. Geht es eigentlich noch schöner? Danke an alle, die dieses Festival möglich gemacht haben, allen voran Karsten Strack vom Lektora Verlag! Liebe an alle und in 5 Wochen geht es nach Zürich zu den Deutschsprachigen Meisterschaften -Daniela Sepehri
U20 NRW MEISTERSCHAFTSTAGEBUCH
Ihr wolltet schon immer Mal wissen, wie es ist an einer Slam-Meisterschaft teilzunehmen? Hier ein Erlebnisbericht zum U20 NRW Slam in Krefeld am 26./27.05.2018 von Anna Lysiert, die für den Slam(m)tisch gestartet war und sich zusammen mit Kolja Fach den Titel „Vize-NRW U20 Meister*in“ teilen darf:
26.05 SAMSTAG Tag 1 Abgeholt, wurde ich um 14 Uhr von dem super herzlichen Karsten und zwei Mit-Slammerinnen, Lisa und Celine.
Die Autofahrt war super entspannt, gelassen, lustig und vor allem warm! Angekommen in Krefeld, machten wir uns zuerst auf ins PAPP wo uns leckerer selbstgemachter Salat und köstlicher Nachtisch erwartete, das Essen war klasse, sehr zu empfehlen (hier bitte Name von Unternehmen einfügen, den ich vergessen habe ^^ )
Auch dort trafen wir direkt auf einige Mit-Slammer*innen für dieses Wochenende.
Alle Menschen, die ich an dem Wochenende kennenlernen durfte, waren super herzlich und es war durch und durch immer eine harmonische Stimmung und ein tolles miteinander! Am Anfang war ich noch sehr nervös, wen ich alles treffen würde und ob wir uns alle verstehen, schließlich würden wir das ganze Wochenende zusammen verbringen. Die Nervosität verflüchtigte sich allerdings schnell wieder und ich fühlte mich gut aufgehoben. Ich war die erste Auftretende im ersten Halbfinale, immer noch kurz davor sehr unsicher welcher Text gut für diese Situation wäre, entschied ich mich dafür, über die naheliegendste Thematik des Abends zu sprechen: “Aufregung“.
Ich war zufrieden mit meinem Auftritt und auch alle anderen Teilnehmer meiner Runde waren super, es wurde gelacht, geweint und gespannt zugehört bei jedem von uns.
Die beiden Halbfinals wurden bestritten von jeweils 10 Poeten*innen und aufgeteilt in jeweils 2 fünfer Gruppen, aus jeder fünfer Gruppe kamen zwei Poeten*innen weiter in das Finale am Sonntag. Ich und noch drei weitere haben das Publikum überzeugen können und haben es geschafft uns für das Finale am Sonntag zu qualifizieren! Ich war super aufgeregt und Glücklich und ich glaube ich habe das Wochenende bis heute noch nicht richtig verdauen, geschweige denn realisieren können!
Niemals hätte ich mit so etwas gerechnet. Wir guckten nach dem ersten Halbfinale noch das zweite, im PAPP. Es war ebenfalls eine super Stimmung und unglaublich herzlich überall wo man den Raum betrat. Abends saßen wir noch alle zusammen auf eine Schorle oder ein Bier und ließen den Abend gemütlich ausklingen, einige verabschiedeten sich direkt, andere waren noch eine halbe Ewigkeit wach, spielten Spiele und lachten viel, so viel das auch die anderen Hotelbewohner davon mitbekamen, sehr sehr lustig, wenn man mich fragt!!!
27.05 SONNTAG TAG 2 Geweckt wurden denke ich alle von viel zu warmen Wetter schon morgens um 10:00 Uhr. Ich blieb nur eine Nacht in Krefeld, packte deswegen schon meine Sachen und verließ das Hotel, andere blieben noch eine weitere Nacht und reisten erst Montag morgen ab.
Wir machten uns auf den Weg in das PAPP, uns erwartete dort ein Frühstück mit vielem allerlei und frischen Brötchen, dazu noch Salat und Dessert.
Viele verbrachten den Nachmittag vor dem Finale um 18:00 Uhr im Park in der Sonne, in der Stadt in einem Cafè oder vor Ort im PAPP, überarbeiteten Texte, plauschten Nett oder waren einfach ganz für sich, die Ruhe vor dem Sturm! Um 17:00 Uhr machten sich alle auf den Weg zum großen Finale, es wurden Fotos gemacht, allein und in Gruppen, Fragen gestellt und ich denke ich spreche für fast alle, die Nervosität steckte fest in den Knochen, bis es endlich soweit war. Viele Menschen hatten sich eingefunden und hatten sichtlich Bock auf diese deliziöse Veranstaltung! Ich war immer noch sehr nervös, oder wieder, ich hatte aber auch Unterstützung, von meinem Freund und Familie, so wie natürlich auch von allen anderen Menschen die dort anwesend waren! So viel Liebe an einem Ort, wundervoll! Das Finale verlief ebenso angenehm und herzlich wie alles andere an diesem Wochenende, alle hatten Spaß, es wurde viel gelacht, viel gedacht und ebenso viel gestaunt. Ich bin immer wieder begeistert über die Nachrichten die so viele Menschen an einen Ort mitbringen und aussprechen wollen. Ich durfte noch ein weiteres mal im Finale sprechen und befand mich, wirklich, wie gesagt ich begreife es sicher bis heute nicht unter den besten drei! zusammen mit Kolja Fach und Elena! Was für eine Ehre!
Von allen ruhe bringenden Geistern verlassen, betrat ich noch ein mal die Bühne, nicht unbedingt weniger aufgeregt als zuvor, muss man dazu sagen…UNGLAUBLICH! Es war wirklich ein unglaublich emotionaler Abend, Elena hat gewonnen! Kolja und ich teilten uns den zweiten Platz! Ich war überwältigt von wirklich allem was passiert war!Krefeld war wundervoll, wundervoll herzlich, liebenswert, lustig, traurig, einfach durch und durch ein tolles Wochenende mit starken Worten und unfassbar starken Menschen! DANKE KREFELD, DANKE SLAMMASTER*INNEN, DANKE MENSCHEN
– Anna Lysiert
Best of Slam bei Gerry Weber
Am 5.5.2018 fand im Gerry Weber Event Center in Halle (Westf.) der erste Benefiz Poetry Slam vor über 800 Zuschauern statt. Die Einnahmen des Abends gehen an die Vorlesebande e.V. Der Poetry Slam wurde wundertöfte moderiert von Marc Oliver Schuster und Markus Freise. Nachdem die Regeln für die Slammer und die allgemeinen Benimmregeln, wie z.B., dass wir mit dem Bier holen nicht bis zur Pause warten müssen, erklärt waren, wurden die Wertungstafeln verteilt und probehalber hochgehalten. Da jedoch eine fehlte fragte Markus Freise: „Wo ist das sechste Jurymitglied.“ „Der holt grad Bier“, klang es aus dem Publikum und der Abend konnte starten. Die Erwartungen des Publikums für den Abend reichten von „Wir wollen einen schönen Abend mit guten Poeten und tollen Texten erleben“ über „Jan Pillipp Zymny“ bis hin zu „Äh und Unterhaltung.“ Außerhalb der Wertung trat die österreichische Rapperin Yasmo auf und heizte dem Publikum richtig ein. Der erste Auftretende im Wettbewerb war Sebastian 23 und eröffnete mit drei numerischen Texten fulminant den Abend. Ihm folgte Jann Wattjes. Er referierte gekonnt über die Salonfähigkeit des Lügens und seinen speziellen Freund Markus Lanz, bevor Jan Phillipp Zymny dem Publikum beispielhaft schilderte, warum Handwerker ihn zur Weißglut treiben. Den Abschluss in der ersten Runde machte Sandra da Vina. Sie erklärte dem Publikum, warum sie Hunde so sehr liebt und das diese schon immer eine wichtige Bedeutung für Menschen hatten. „Schließlich wurde selbst der berühmte Komponist Beethoven nach einem Hund benannt.“ 20 Minuten später war die Pause zu Ende. Yasmo betrat erneut die Bühne und erinnerte mich mit ihrem Song an „Die Fantastischen Vier“. In der zweiten Runde traten die Poet*innen in umgekehrter Reihenfolge auf. In ihrem Text philosophierte Sandra anschaulich über ihre Schrebergarten-Finca im Ruhrgebiet, während Jan Phillipp Zymny seine sehr unterhaltsame Bewerbung beim Theater kreativ in 5 Akten vortrug. Jann beschrieb die regionalen Eigenheiten und Eigentümlichkeiten unterschiedlichster Regionen in Deutschland und kam zu dem Schluss, dass Ostfriesen nicht dumm sind, sondern von allen mit den Emsländern verwechselt werden. Zum Abschluss lobte Sebastian 23 das brasilianische Lebensgefühl des Ruhrgebiets ehe er den Wettbewerb mit einem wundervollen Text über trojanische Worte beendete. Mit knappem Vorsprung konnte Jan Phillipp Zymny den Wettbewerb für sich entscheiden. Am Ende resümierte ein Zuschauer auf die Frage, ob ihm der Abend gefallen hat, mit den Worten: „Stimmung super, Poet*innen auch und schön unterschiedlich.“ Diesem Fazit kann der Autor dieses Berichtes sich nur anschließen. – Michel Pauwels
2017
Jahresvorblick
Da momentan überall Jahresrückblicke auftauchen haben wir uns gedacht, wir drehen den Spieß einfach mal um und reden nicht über das, was 2017 alles passiert ist, sondern lieber über 2018! Das neue Jahr beginnt für uns mit einem [pun intended] Knall! Zum ersten Mal seit einigen Jahren gitb es mal wieder einen Erotikslam in OWL! Am 8.1. steigt der Erste Höhepunkt des Jahres im Plan B in Bielefeld. Bei einem Erotikslam dürfen sich die Auftretenden Ver- und Entkleiden und die Texte müssen sich grob mit dem Thema Sex beschäftigen. Aber nicht nur im Januar gibt es einen Erotikslam in Slam-OWL-Land, schon in Juni gibt es den nächsten in Gütersloh, weil der Sommer alleine nicht schon heiß genug ist. Wo wir gerade bei Gütersloh sind: die Gütersloher sind letzten September mit ihrem Slam im Kreis GT ein wenig rum gefahren und machen damit schon im Februar munter weiter! Neue Ortschaften werden bespielt und die bereits im September besuchten, spätestens bei „Slam GT on Tour“ ³ im Herbst wieder aufgesucht! 2018 kehrt nach etwas mehr als einjähriger Pause auch der Wortlust Slam in Bad Oeynhausen zurück! Unter den sechs Veranstaltungen werden euch auch einige Specials erwarten! Zum ersten Mal haben wir am 5.5. unsere Großveranstaltung Best of Poetry Slam im Gerry Weber Event Center! Stars der Szene treten bei dem Versuch an, den bisherigen Zuschauerrekord für einen Slam in OWL zu knacken! Tickets gibt es nicht nur online im VVK bei Gerry Weber, sondern auch bei allen unseren Slams! Auch im Mai haben wir wieder unsere U20 OWL Meisterschaft, am 17.5. in Gütersloh. Dort wird sich entscheiden, wer OWL bei den Meisterschaften vertritt, und ob Paderborn oder Gütersloh aus dem 2 zu 2 Gleichstand an geholten Titeln eine Führung machen kann, oder Detmold, Höxter oder Minden aufholen. Im Herbst kommt dann die gesamte deutschsprachige Slamszene nach Paderborn, wo vom 18. bis zum 22. September die Deutschsprachigen U20 Meisterschaften im Poetry Slam stattfinden werden! Nun doch ein kleiner Blick zurück: mit diesem Jahr endet leider auch der Slam im Jakobs in Bielefeld… die Bielefelder sind schon in der Planung für neue Projekte, mehr dürfen wir hier aber noch nicht verraten. Was wir uns für 2018 wünschen? Dass es für euch und uns ein wundertöftes Jahr wird, unsere Veranstaltung allen Gästen sehr sehr viel Spaß bereiten und wir zum Jahreswechsel die fehlenden Likes erhalten, um auch auf unserer FB Seite 2018 zu erreichen. – Niko Sioulis
Erlebnisbericht Slam 2017 – Team Rex
Wir, das Team Rex (Michel Pauwels und Gabriel Pauwels) sind am Donnerstagmittag in Hannover angekommen. Gemeinsam erledigten wir zügig die Anmeldung, das Einchecken und das Auspacken der Koffer. Von den lästigen Pflichten befreit stand jetzt endgültig fest: Hannover wir sind da. Drei Tage Klassentreffen mit der Slamily liegen vor uns. Nachdem wir uns auf dem Festivalgelände der Faust orientiert und den ersten Crepes verputzt hatten, fanden wir uns 1,5 Stunden vor Beginn des ersten Teamwettbewerbs am Eingang der 60er Jahre Halle ein. Hier sollte um 19 Uhr das erste Team Halbfinale starten und alle Teams sollten mindestens 75 Minuten vorher vor Ort sein. Waren wir, doch die Pforten waren dicht. Eine Zigarettenlänge später zum Glück nicht mehr. Leider waren wir und das Team LSD die einzigen Teams die rechtzeitig eingetrudelt sind. Gabriel war tiefenentspannt und die Boutmanager wurden zusehends nervöser, bis sie fast so aufgeregt waren wie ich. Beide Bouts zückten ihre Handys und riefen jedes der noch fehlenden Teams an. Irgendwann, aber noch rechtzeitig trudelte dann auch das letzte Team ein und die Startreihenfolge wurde ausgelost. Startplatz 2. Verdammt. Alle Siegeshoffnungen verblassten und wir beschlossen einfach Spaß zu haben. Langsam meldete sich auch bei Gabriel das Lampenfieber, das er gekonnt mit Cola trinken und Handyspielen überwand. Ich kämpfte mit einem Bier gegen mein Lampenfieber an. Vergeblich. Das erste Team, „Team Maritim“, eröffnete den Wettbewerb und sorgte sogleich für Stimmung. Jetzt waren wir an der Reihe. Wir bekamen eine ordentliche Wertung, aber ob sie reicht, um weiter zu kommen? Eher nicht. Als nächstes trat das Team Altanaiva und die Gedankengang auf. Gebannt starrten Gabriel und ich auf die Wertungstafeln. Wir sind weiter, wir sind weiter, wir sind weiter! Jubelten Gabriel und ich. Mist! Welchen Text sollen wir im Finale machen? Jetzt konnten wir den letzten Teambeitrag unserer Runde euphorisch genießen. Das Team LSD betrat die Bühne, haute literarisch metaphorisch mit der Faust auf den Tisch und zeigte uns allen wie ein Finaleinzug auszusehen hat. Aus der zweiten Runde zogen das Team Kirmes Hanoi und Interrobang ins Finale ein. Im zweiten Team Halbfinale setzten sich die Fabelstapler, Natürlich Blond, Parkpunk und Heun & Söhne durch. Diese Teams werden wir am Samstag beim Finale in der Staatsoper Hannover wieder sehen. Yes! Der Freitag stand ganz im Sinne des Tagesnamens. Wir machten frei, genossen die liebevolle Atmosphäre auf dem Festivalgelände, unterhielten uns mit verschiedenen Poeten*Innen und gingen dann zur Feier des Tages und des Weiterkommens ein Steak essen. Leider hatten wir immer noch keine Idee, welchen Text wir machen sollten. Der Samstag zog an uns vorüber, bis wir in die Oper gingen. Diesmal hatten wir einen besseren Startplatz. Die Startnummer 8 und immer noch keine Idee, welchen Text wir vortragen sollen. Vier Runden Schnick Schnack Schnuck halfen uns bei der Entscheidungsfindung. Wir machen den Battlerap-Text stellten wir fest, gingen in den Proberaum und den Text noch zwei Mal durch. Jetzt waren wir bereit und Gabriel schon wieder tiefenentspannt. Wie macht der das nur? Kaum hatte ich das gefragt, wurde Gabriel vom Lampenfieber überrollt und war erst 10 Minuten später wieder ansprechbar. Zeit auf die Bühne zu gehen. – Michel Pauwels
2016
Schreibtisch Gütersloh 2016
„Ich habe Spaß“, darf ich Marie zitieren, die im Anschluss an den Schreibtisch ihren ersten Poetry Slam gewonnen hat. Beim Vogelfrei U20 Slam im Dezember konnten alle Teilnehmer*innen des Schreibtisches auf die Bühne gehen und dem Publikum im Wintergarten der Weberei ihre Texte in die Ohren hauen (wenn sie wollten). Der Großteil hat das getan und hatte Spaß dabei. Und war nervös. Aber das ist beim ersten Auftritt mehr als nur normal. Der Weg auf die Bühne lief über den, vom Fonds Soziokultur geförderten, Schreibtisch, in welchem 2016 in zwölf Sitzungen den anwesenden jungen Menschen Inhalte zum Thema Sprache, Schreiben und Vortragen vorgesetzt und mit Übungen ausprobiert wurden. Einen Teil der behandelten Themenvielfalt stellte beispielsweise eine Sitzung zu PowerPoint-Karaoke dar, die gerne noch einmal wiederholt worden wäre. Wir hatten Gäste wie Christian Schäfer, den künstlerischen Leiter des Theaters Gütersloh, der über das Schreiben von Theaterstücken sprach oder auch Karsten Strack vom Lektora Verlag, der das Schreiben eines Romans interaktiv vermittelt hat. Das Fazit der Teilnehmer*innen zum Schreibtisch fällt ziemlich gut aus. Der einzige wirklich negative Punkt war die Länge des Schreibtisches. Beziehungsweise eher seine Kürze, denn es wurde gefordert, beim nächsten Mal soll das Ganze vor allem eines sein, und zwar: „Länger“ – Niko Sioulis
2014
Poetry Slam in Paderborn: Kult Slam #25 (April 2014)
Der Kult Slam feiert sein erstes kleines Jubiläum: Am29.04.2014, 20.00 Uhr heißt es zum mittlerweile 25. Mal: Bühne frei für einige der besten deutschsprachigen Wortakrobaten und solche, die dabei sind, es zu werden. Als besonderes Highlight haben wir Sebastian 23 eingeladen, der als Featured Poet den Slam eröffnen wird.
An den Start gehen:
- Matti Seydel (Hamburg)
- Gedeon Hesch (Kaiserslautern)
- No Limit (Köln)
- Berti (Holzminden)
- Sascha Kamp (Höxter)
- Paula Wonder (Höxter)
- Jennifer Uelfer (Büren)
Featured Poet: Sebastian 23
Moderation: Johannes Floehr – Cornelia Berndt
2013
Kult Slam spezial: Poetry Slam der Generationen
Am Mittwoch, den 9.10.2013, heißt es: Ohren spitzen und gespannt lauschen, denn es wird wieder geslammt in Paderborn! Um 20 Uhr in der Kulturwerkstatt wetteifern Wortpoeten um die Gunst des Publikums. Doch dieser Poetry Slam unterscheidet sich von den normalen Wettbewerben, denn in dem Wettkampf treten Künstler verschiedener Altersklassen gegeneinander an. Im „Slam der Generationen“ wird sich also herausstellen, ob die Alten einfach wissen, wie der Hase hoppelt oder die junge Generation den alten Herren zeigt, wo der Hammer hängt! In Paderborn treten Klaus Urban (Ü60) und Karsten Strack (Ü40) gegen Simon Bömer (U20) und Jan Phillip Zymny (Ü20) an. Bei der hochkarätigen Besetzung ist Spannung garantiert! Paderborn ist das Schlusslicht der kleinen Generationen-Slam-Tournee im Raum Ostwestfalen-Lippe: Start ist am 5. Oktober in Minden (Kulturzentrum BÜZ), am 7. Oktober geht es dann weiter in Bielefeld (Bunker Ulmenwall), am 8. Oktober ist Detmold (Kaiserkeller) Austragungsort. Die einzigartige Veranstaltung, die vom NRW-Ministerium gefördert wird, zeigt, dass Poetry Slam in jedem Alter Spaß macht und erfolgreich ausgeübt werden kann. – Cornelia Berndt
Kult Slam Spezial: Städtebattle Paderborn vs. Bielefeld
Paderborns erster monatlicher Poetry Slam, diesmal mit einem Kult Slam Spezial: Städtebattle Paderborn vs. Bielefeld
Valentinstag: Ganz Deutschland ist besetzt von verliebten Paaren, Pralinen, roten Rosen und Liebesschwüren. Ganz Deutschland? Nein! Zwei von unbeugsamen Ostwestfalen besiedelte Dörfer schicken ihre stärksten Krieger in die Kulte: Statt Romantik bei Kerzenschein wartet beim 15. Kult Slam ein literarisches (Wort-) Massaker bei Scheinwerferlicht auf uns. Es heißt Paderborn vs. Bielefeld!
Die Truppe aus Bielefeld:
- Markus Freise
- Micha-El Goehre
- Sven Stickling
- Michel Pauwels
Die Truppe aus Paderborn:
- Dean Ruddock
- Johannes Floehr
- August Klar
- Angelika Peplinski
Als Majestix auf dem Schild führen Karsten “Pelle” Strack (Paderborn) und Nico Bein (Bielefeld) durch die Schlacht. Die Begegnung Paderborn gegen Bielefeld ist sicherlich ein absolutes Highlight der Slam-Saison 2013. Ein Muss für jeden Paderborner Poetry-Slam-Fan. In diesem Sinne: Support your local Hero! – Cornelia Berndt
2011
20.7. Bunkerslam HIGHLANDER 2011 im Kamp
ie auch schon im letzten Jahr findet der alljährliche „Highlander Slam“ bei unseren Freunden vom Kulturkombinat im Kamp (Niedermühlenkamp 43, 33604 Bielefeld) statt! Wir hoffen, dass unser treues Publikum aus dem Bunker Ulmenwall den Weg auch aus der Innenstadt in das traditionsreichste Jugendzentrum der Stadt findet und die Monatssieger der einzelnen Poetry Slams im Bunker, die heute gegeneinander antreten, um den Besten der Besten zu finden, gebührend bejubelt. Immerhin fährt der Sieger zum den „deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften“ 2011 in Hamburg und wird Bielefeld und OWL dort sicherlich gebührend vertreten!
Qualifiziert sind:
Fabian Navarro
Patrick Salmen
Armin Sengbusch
Axel Fröscher
Sven Stickling
Hanz
Ninia Binias
Katja Hoffmann
Mischa-Sarim Verollet
Klaus Urban
Musikalisches Rahmenprogramm:
Nina Janus & Nils Christian Wedtke
Moderation: Nico Bein, Micha-El Goehre & Markus Freise – Micha-El Goehre
Kult Slam – Regelmäßiger Poetry Slam ab September 2011 in Paderborn
Endlich ist es soweit: Im September 2011 startet mit dem Kult Slam ein monatlicher Poetry Slam in Paderborn. Die Erwartungen sind groß, aber das feine Line-Up mit unseren Gästen Theresa Hahl, Katja Hofmann, Schriftstehler (Armin Sengbusch), Fabian Navarro, Jan Möbus und Cathérine de la Roche lässt keine Wünsche offen. Unser Ziel ist es, den Künstlern bereits bei der Auftaktveranstaltung zu zeigen, was Paderborn alles kann. Helft uns dabei, ihnen einen Auftritt vor vollem Haus zu ermöglichen und streicht euch den 15. September rot im Kalender an.
Unsere Gäste im September:
- Theresa Hahl aus Marburg
- Katja Hofmann aus Halle
- Schriftstehler (Armin Sengbusch) aus Hamburg
- Fabian Navarro aus Warstein
- Jan Möbus aus Remscheid
- Cathérine de la Roche aus Köln
Hinzu kommen bekannte Poetry-Slammer aus der Region, die wir hier bekanntgeben, sobald ihre Teilnahme feststeht. Die Moderatoren des Abends sind Karsten Strack und Claudio Ghin.– Cornelia Berndt
Erster Poetry Team Slam in Paderborn
Am Donnerstag, den 5. Mai 2011 (20 Uhr) startet der erste Poetry Team Slam Paderborns in der Kulturwerkstatt. Zugesagt haben bereits das „Team Totale Zerstörung“, „Le Poonie“ und das Team „Mein schönstes Ferienerlebnis“. Der erste Paderborner Poetry Team Slam wartet mit scharfen Geschützen auf: Im „Team Totale Zerstörung“ werden André Hermann und Julius Fischer ihre Texte zum Besten geben. Die beiden Vizemeister der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften 2010 und Sieger zahlreicher Team Poetry Slams in Deutschland und der Schweiz, sind quasi dauerhaft auf Tour und beweisen immer wieder, dass sie ihr Publikum begeistern können. Schwere Konkurrenz bekommen die beiden durch das Team „Le Poonie“ – das eingespielte Slam-Duo Carmen Wegge und Bente Varlemann tritt mit geballter Frauenpower und mit einem Pony auf, das eigentlich ein Einhorn ist. Der Paderborner Verleger Karsten Strack bildet gemeinsam mit Claudio Ghin das dritte Team mit dem alles erklärenden Namen: „Mein schönstes Ferienerlebnis“. Die beiden Paderborner werden ihren Status als Lokalmatadore wortreich zu verteidigen wissen. Für musikalische Unterhaltung zwischen den einzelnen Auftritten sorgt DJ Adda Schade. Im Rahmen des ersten Poetry Team Slams in Paderborn wird es außerdem eine Minibuchmesse mit zahlreichen Veröffentlichungen der deutschen Poetry-Slam-Szene aus dem Paderborner Verlag Lektora geben. – Cornelia Berndt
2010
Lemgoer Laberrhabarber unterm Weihnachtsbaum
Kuschelig wars am vergangenen Mittwoch im Lemgoer Beat Café. Da wurde zum letzten mal in diesem Jahr um den Laberrhabarber-Bottich geslamt. Trotz Kläschen (DEM Weihnachtsmarkt in Lemgo), Weihnachtsfeier in der FH und riesigem Verkehrschaos war das Beat Café gut besucht. Und gegen die Kälte wurde einfach fleißig mit gefiebert. Auf Grund des bundesweiten Schneetreibens blieben leider ein paar Slammer auf der Strecke. Mit gut gewachsten Kufen kamen aber doch noch Marius aus Paderborn und Andi Substanz und Jerome Arn aus Münster an. Sie lieferten sich einen heißen Battle. Zwischendurch wurden den Slammern auch noch körperliche Höchstleistungen beim Schnick-Schnack-Schnuck abverlangt, aber Bewegung wärmt ja schließlich auf. Auf die Ohren gab es von Singer/Songwriter Sebastian Giese, der die Pause beschallte. Letztendlich setzte Marius sich durch und schlitterte stolz mit dem Laberrhabarber-Bottich nach Hause. – Stefanie Arndt
Torsten Sträter gewinnt Poetry Slam im Sommertheater Detmold
Vorab möchten wir eine Befürchtung ausräumen, die auch die Slammer aufgrund der klirrenden Temperaturen vorab an dem Abend umtrieb: Obwohl es Sommertheater heißt, ist das Sommertheater Detmold doch ein ganz normales Theater mit Dach und Heizung und so. Das war gut. Schade hingegen war, dass eben dieses – wohl wegen des parallelen laufenden Detmolder Stadtfestes „Andreasmesse“ – nur gut zur Hälfte ausverkauft war. Hatte Marc-Oliver Schuster doch einige großartige Slammer und Poetinnen versammelt. Die beiden Dortmunder Torsten Sträter, Laura Reichel, den Bonner Lasse Samström, den Wuppertaler Patrick Salmen, den Berliner Mischa Vérollet, den Paderborner Sulaiman Masomi, den Bielefelder Markus Freise und als Lokalkolorit noch den Detmolder Stephan Breuer. In einem Cup-System, bei dem immer zwei Poeten direkt nacheinander und direkt gegeneinander antreten und einer von beiden dann ins Finale einziehen sollte, ergaben sich die Paarungen: Sträter/Masomi, Reichel/Samström, Breuer/Salmen und Freise/Vérollet. Irgendwie kam dann alles durcheinander und am Ende standen sechs(!) Poeten im Finale. Lediglich Laura Reichel und Mischa Vérollet mussten passen. Dann ging alles ganz schnell und am Ende setzte sich Torsten Sträter deutlich gegen die anderen fünf Finalisten durch und gab noch eine Zugabe. Letztlich: Auch, wenn es eben nicht ganz voll war, zeigte der Abend, dass Poetry Slam und das Sommertheater Detmold sich verstehen. Sowohl Künstler als auch Veranstalter waren hochzufrieden und deshalb darf man sich auf eine Fortsetzung im Frühjahr freuen. Dann hoffentlich vor vollem Haus. Alle kommen. – Markus Freise
Slam 2013 nach Bielefeld
Wir sind wahnsinnig … aufgeregt!
Beim jährlichen Treffen der Slam Master aus dem deutschsprachigen Raum im Rahmen des Slam 2010, hat Karsten Strack in Absprache mit weiteren Slam Mastern aus OWL den Hut für Bielefeld als Ausrichter des Slam 2013 in den Raum geworfen. Wer jetzt glaubt, dass das früh ist, dem sei gesagt, dass die Vorbereitung eines Nationals gute zwei Jahre in Anspruch nimmt. Schließlich müssen rechtzeitig Spielstätten, Unterbringung der Teilnehmer, Finanzierung etc. geklärt sein. Nun ist es zudem Regel, dass ein Ausrichter sich beim zwei Jahre zuvor stattfindenden National offiziell bewerben muss. Mit handfester Präsentation usw. Also bleiben uns vom OK „Slam 2013 in Bielefeld“ unter Federführung des Lektora Verlags nur noch 11 Monate um das alles zu klären. Wer Bock hat, uns zu unterstützen, mit Hand, Fuß und gerne auch finanziell, ist hiermit offiziell aufgerufen, sich an uns zu wenden. – Markus Freise
NRW Slam 2010 in Bielefeld … Danke!
Fangen wir mit dem Fazit an: Schöner hätte es nicht sein können. Ein Jahr harte Arbeit im Orga-Team fanden am 17. und 18. September nicht nur ein Ende sondern wurden durch zwei Tage voll von Poetry Slam und dem was dazu gehört belohnt. Deshalb wollen wir auf die schnelle ein dickes DANKE! loswerden an alle die dabei waren und die vielen fleißigen Hände und Köpfe, die mitgeholfen haben, dieses großartige Projekt in Bielefeld zu ermöglichen. Danke an Ralph Würfel und sein Team vom Theaterlabor, die den Willen und Mut hatten eine Horde Verrückter in ihren Räumen toben zu lassen. Eine schönere Location hätten wir uns nicht wünschen können. Danke dem Deutschen Jugendherbersverband für die tolle Unterkunft unserer Slammer, den Unterstützern youpodia.de und 3D Supply und und und … Schauer (links). Wir sind offen gesagt noch total voll mit Glückshormonen und auch total platt, so dass wir einen ausführlicheren Nachbericht gerne in der kommenden Woche nachlegen. Außerdem müssen noch ordentlich Fotos gesichtet und sortiert werden und so weiter. Und natürlich ein GLÜCKWUNSCH an den alten und neuen NRW Slam-Champion Torsten Sträter, sowie den Zweitplatzierten Patrick Salmen und die Drittplatzierte Sabrina Schauer und die anderen Slammer, die auf den Bühnen in den Vorrunden und im Finale alles gegeben haben. Sehr stolz sind wir zudem, dass wir mit dem 15-jährigen(!) Fabian Köster ein echtes Ausnahmetalent als Vertreter für Nordrhein-Westfalen zum Slam 2010 in den Ruhrpott schicken können, da alle vor ihm Platzierten bereits qualifziert waren und er als Viertplatzierter(!) des NRW-Slams somit nachrückt. Respekt.Wir freuen uns ab jetzt auf den nächsten NRW Slam 2011 in Köln und gratulieren Paderborn zum Zuschlag für 2012. Danach geht dann ja die Welt unter. Passt. Hach. Slam. – Markus Freise
Erster Rhababer-Random-Slam in Lemgo
Letzten Mittwoch war’s soweit: Im Beat Café zu Lemgo fand der erste Laberrhababer-Random-Slam statt. Nachdem das Beat-Café-Team im Vergleich zum ausverkauften März-Slam die Platzkapazität sogar noch etwas erhöhen konnte, war die Hütte auch dieses Mal wieder bis auf den letzten Platz gefüllt und bedingt durch kurzfristige Absagen (Probleme bei der Bedienung des Terminkalenders; kranke Hunde) trafen sich fünf Willige ein, das Publikum mit fremden Texten zu rocken. Mit dabei waren Sven Fritze (Paderborn), Sina Langner (Bochum), Indiana Jonas (Landau), Andy Strauß (Münster) und Laura Reichel (Dortmund). Im ersten Durchgang musste zunächst festgestellt werden, dass es sich um einen diktatorischen Randomslam handelte: Um langweiligen Ziehungen vorzubeugen, wurden die Texte bereits im Vorfeld vom Slammaster zugelost. 30 Sekunden Vorbereitungszeit mussten den Gladiatoren dann genügen um eine möglichst fehlerfreie Interpretation des Textes abzuliefern. Sven Fritze musste mit dem „Brillengedicht“ (von Sina Langner) eröffnen. Anschließend trug Sina erstmals einen Mitmachtext („Denk Nach“ von Indiana Jonas) vor, Jonas berichtete aus seinem Leben als Stalker (von Andy Strauß) und Andy bewies, dass er auch nachdenklichen Liebesgedichten („Brief an die Liebe“ von Laura Reichel) seinen unverwechselbaren, komödiantischen Stempel aufdrücken kann. Am schwersten hatte es in dieser Runde aber wohl Laura selbst: Ihr Text „Wie ich einmal der Revolution in den Mund ejakulierte und sie schluckte“ (von Sven Fritze) schien ihr – nicht nur aufgrund der für sie ungewohnten Länge des Textes – nicht so wirklich zu liegen. Nichtsdestotrotz meisterte sie ihre Aufgabe souverän. Nach einem weiteren Durchgang mit eigenen Texten standen die beiden Finalteilnehmer fest: Andy Strauß und Indiana Jonas durften noch mal ran. Nachdem jeder seinen Text gezogen hatte, legte der freundliche Indianer aus der Pfalz mit einem weiteren Text von Laura Reichel gut vor. Andy erwischte einen Fritze-Text und konterte souverän. Nach dem abschließenden Publikumsvoting stand fest: Erneut geht ein Laberrhababer-Bottich nach Münster. – Nico Bein
Poesie, Gewalt & tote Hasen
Endlich mal der Rückblick auf die beiden mehr als denkwürdigen Slams letzte Woche: es war, kurz gesprochen, seltsamst. Noch zu den weniger komischen Besonderheiten gehörten im Bunker Festbeleuchtung und Kameras. Der KANAL 21 war zu Besuch und filmte und fragte Poeten, Moderatoren und Gäste aus. Den Bericht wird es Anfang Mai zu sehen geben, wir halten euch auf dem Laufenden. Um zehn vor Acht vermeldete dann die Kasse: wir sind voll. Also (noch) nicht alkoholisch, sondern voll im Sinne von AUSVERKAUFT. Das dürfte eine der bisherigen Bestmarken des Bunkers sein. Kein Wunder, war doch schon pünktlich zur Türöffnung eine stattlicher Pulk vor Ort.
Und auch der Abend als solches konnte sich sehen lassen. Eröffnet wurde gleich denkwürdig durch das Doppelpack der „Klugscheißerfront“, die letztes Mal mit kernigen Zwischenrufen auf sich aufmerksam machten (so wollen wir das ja auch) und von uns auf der Bühne zwangsverpflichtet wurden, dieses Mal selbst anzutreten. Respektprops dafür, das sie das durchgezogen haben. Die Losfee machte einen Spitzenjob, so das es ein Wechselbad der Gefühle zwischen ernster Poesie, Trash und Komik gab, wie man es sich als Moderator wünscht. So kam es dann zu einem Dreierfinale zwischen Sven Stickling, Lampe und unseren „kölsche Jong“ Florian Cieslik, der den Pott bzw. Büchergutschein dann schlußendlich einsacken konnte. Wie ich schon auf der Bühne sagt: unter den bisherigen Bunkerslams einer meiner persönlichen Top 3! Klasse! Donnerstag hieß es dann „Willkommen in der Twilight zone“. Ich sammelte unsere auswärtigen Gäste vorm Hotel ein und Florian, Sara Kritzler und Hallenserin/Saalerin Katja Hofman berichteten mir, das irgendjemand auf der Brache neben dem Ishara kaputte Karnickel in okkult anmutenden Mustern drapiert hat. Unter anderem kommen wir dann auch tatsächlich an einem SEHR toten Hasen vorbei, der in praktischer Augenhöhe an ein Verkehrsschild getacktert wurde. Ein echter Blairwitch Bielefeld – Moment und ich mache mir Sorgen, das unsere Gäste jetzt denken sämtliche Bielefelder hätten schwer einen an der Klatsche, aber sie beruhigten mich: das haben sie schon vorher gewußt. Un ist jedenfalls klar: in OWL geht ein Hasenschänder um. Meine Theorie ist, das irgendein zugekiffter Teenie – Gothic seine Freundin beeindrucken wollte. Na ja. In Gütersloh an der Weberei angekommen verwundert dann doch ein bisschen wieviel Jungvolk an den Ufern der Dalke die ersten warmen Stunden des Jahres und Alkopops in Massen genießen. Der SLAM GT selber litt dann auch etwas unter dem ersten Frühlingstag, allerdings stand bei der fünften Ausgabe des Gütersloher Dichterwettstreits dem schmaleren Publikum erstmals ein volles 10er – Pack Poeten gegenüber. Und auch dieses Mal sorgte das Losglück für einen angenehm abwechlungsreichen Abend, den abermals Florian Cieslik für sich entscheiden konnte, allerdings räumte Katja Hofman als zweiten Preis ein 3-teiliges Pikierset inkl. Mini- Grubber ab. Kruder und wenig willkommener „Höhepunkt“ war allerdings das was im Anschluß an die zweite Vorrunde kam: kaum hatte ich die Pause angesagt, trat jemand volles Mett von außen gegen die Tür neben der Bühne und schaffte es dann im dritten oder vierten Anlauf ein stattliches Loch in die dicke Milchglasscheibe zu kloppen. Publikum, Poeten und ein langhaariger Moderator erlebten einen Moment irritierter Surrealität und man wußte jetzt auch nicht, ob eventuell eine Horde Vollbekloppter den Saal stürmt, um einfach mal Leute zu vertrimmen, hatte es vorher doch schon deutlich vernehmbares Müllcontainergerumpel und Geplärre gegeben. Aber es blieb bei geborstenem Glas, die Polizei rückte an (zu späterer Stunde sogar noch die britische MP!) und wir einigten uns darauf, das Eintreten von Türen nicht in die Applausabstimmung mit einfließen zu lassen. Es ist wohl einfach so, das sich Pubertät, 15 Grad Celsius und Alkohol wohl nicht so dolle vertragen, da tanzen die Hormone schon mal Pogo. Immerhin geht dieser Slam damit in die Geschichte ein und ich hab live on stage noch die Telefonnummer von Glücksfee Mara eingesackt und damit war alles in Butter. Es wurde noch mit dem Publikum einer gehoben und viel diskutiert und dann ging es mit dem Sven-Express zurück nach Bielefeld, während Hardcore-Florian sich in den nächsten Zug nach Frankfurt setzte, weil er da um 7 Uhr morgens schon wieder arbeiten musste.
Dedication, Leute, dedication! – Micha-El Goehre
2009
Mein Slam 2009
Wenn man mich fragte, welcher es gewesen sei, mein persönlicher Slam2009-Moment, natürlich abgesehen vom unglaublich verdienten Sieg von Scharri, abgesehen von den vielen, vielen goldenen Momenten mit den Co-Slammern im Hostel, in der Poetry Lounge, abgesehen von der Moderation des Open Mics mit Tobi Kunze und dabei neun Bier und neun Jägermeister intus, abgesehen vom wunderbaren National selbst, für den man den Organisatoren nur dankbar sein kann, wenn man mich fragte, welcher es nun gewesen sei, mein persönlicher Slam2009-Moment, neben all diesen anderen schönen, erinnerungswerten, unvergesslichen, aber eben jener, der all diese dann doch ein wenig überragte und sich in die kollektive Erinnerung meiner multiplen Freudestrunkenheit einbrannte, dann wäre es jener, als am Samstag abend im U20-Finale Theresa Hahl die Bühne betrat und aus heiterem Himmel den schönsten Text des gesamten Nationals zum Bestesten gab, ein Text, so schön, dass ich seit langer, langer Zeit bei einem Poetry Slam mal wieder Tränen in den Augen hatte, ein Text so schön, dass ich einen Kloß im Hals hatte, ein Text so einfach und doch so brachial in seiner Wucht, dass man damit in den ersten Versen gar nicht rechnete, ein Text so einfach, dass er in all seiner Banalität der ersten Worte doch weiser ist als manch großangelegte Gesellschaftskritik, ein Text so einfach und doch so gut, dass er einen vereinnahmte und becircte und am Ende mit Gänsehaut und als besseren, glücklicheren Menschen zuerst in den Sitz drückte und aufspringen und jubeln ließ. Ein Text so schön und berührend, wie weiland Volker Strübing dem sein Lächeln-Text, ein Text der einen schluckt und man nie wieder raus will. Ich würde gern Theresa Hahls Fuselflugformationsforscherin in mein Expedit-Regal stellen, damit ich ihn immer rausholen kann, wenn es mir schlecht geht. Denn, im Ernst, YouTube kann noch nicht mal im Ansatz das wiedergeben, was ich persönlich meinen Slam2009-Moment nenne. Ein Text, nicht für Tür und Angel, sondern für die Momente, wenn es darauf ankommt. – Mischa-Sarim Vérollet
Der allerälteste Beitrag auf der alten Slam OWL Seite:
24.9.09 – Poetry Slam in Detmold
Heute abend, 20 Uhr, geht die Slam-Saison in Detmold wieder los. Im gemütlichen Kaiserkeller lädt MC Mischa-Sarim Vérollet zu literarischem Allerlei, unter anderem angemeldet haben sich Micha-El Goehre (Bielefeld) und Laura Reichel (Dortmund). Die Liste ist offen, wir freuen uns über spontane Poeten-Anmeldungen.