Waaaaaaas für ein krasses Wochenende! Vom 19.-22. September 2018 waren die deutschsprachigen U20 Meisterschaften im Poetry Slam in Paderborn. Meiner Heimatstadt. Ich habe schon im Vorhinein geahnt, dass das sehr emotional für mich wird, aber es war tatsächlich NOCH schöner, als ich gedacht hatte!
Alles fing an am Mittwoch. Die ersten Menschen trudelten ein, alle haben sich umarmt und lieb gehabt – man könnte sogar sagen, Umarmungen und Liebhaben haben die ganzen Tage ausgemacht. Abends war dann eine wunderschöne Eröffnungsshow im Paderborner Dom. Das Ambiente war super, die Stimmung war nice – was will man mehr?!
Am Donnerstag fing dann die Meisterschaft an. Die letzten Personen kamen in die Kulturwerkstatt an, es gab ein großes Wiedersehen und ein großes Gruppenkuscheln. Immer und immer wieder kam mir in den Kopf, wie schön es doch ist, dass ich hier sein durfte! Abends war dann meine Vorrunde im Asta Stadtcampus, hoch über den Dächern der Stadt. Wunderschöne Location! Aber meine Nerven lagen blank, denn mein Paderborn Fluch hatte wieder zugeschlagen: Ich war Startplatz 1. Für mich waren die Meisterschaften dann schon gelaufen, dachte ich. Von 1 würde ich es niemals weiterschaffen. Also ging ich auf die Bühne und hatte einfach Spaß und scheiße, war das ein schönes Gefühl! Mit der Ahnung, ich würde sowieso nicht ins Halbfinale kommen, habe ich mir auch meine Wertungen nicht angehört. Umso schöner die Überraschung, dass ich wohl doch weiter war!
Was mich aber zum nächsten Problem führte: Ich hatte keinen Text. Ich glaube, das waren die schlimmsten 8 Stunden in meinem Leben an diesem Freitag. Ich hatte nur sehr wenig Zeit und musste einen Text schreiben und mir eine vernünftige Performance ausdenken. Ich stand gefühlt am Rande eines Nervenzusammenbruchs, aber es tat mir so gut zu sehen, wie viele tolle Menschen da waren und sich um mich gekümmert haben (hier noch mal Danke an das Büro für Technoangelegenheiten und Soziales!); und so habe ich am Ende wohl doch noch einen Text gehabt.
Mein Halbfinale war dann im Spiegelsaal im Schloss Neuhaus. Was für eine geile Location! Ich war bis zu meinem Auftritt super nervös, weil ich mir so unsicher war mit dem Text und beim Üben den ganzen Tag immer wieder Texthänger hatte, aber scheiße war der Auftritt geil! Ich habe den Text genauso vorgetragen, wie ich ihn haben wollte und es waren mir mich wunderschöne 5 Minuten auf der Bühne. Und siehe da: Ich bin nochmal eine Runde weiter gekommen. Ins große Finale!
But same trouble: Ich habe immer noch keinen Text! Bevor die Meisterschaften aber anfingen, hatte ich mir etwas vorgenommen: Sollte ich aus Versehen und wider Erwarten ins Finale kommen, würde ich meinen ultra peinlichen Paderborn-Text machen. Jetzt kam es plötzlich doch dazu und ich musste wieder den ganzen Tag an dem Text arbeiten, damit er nicht mehr so peinlich war. Auch hier standen mir wieder so viele Menschen bei und halfen mir – nochmal ein fettes Danke, ohne euch hätte ich es nie geschafft! Die seelische Unterstützung tat mir so gut, dass ich dann nach 7 Stunden Arbeit doch mit einem super guten und fröhlichen Gefühl ins Audimax zum Finale fahren konnte.
Kurz vor dem Auftritt wurde ich aber wieder emotional. Denn diese U20 Nationals waren meine letzten. Denn nächstes Jahr bin ich zu alt. Und diese letzten U20 Nationals waren in meiner Heimatstadt Paderborn und ich stand im Finale vor mehr als 300 Leuten und hatte einen Text über Paderborn dabei. Diese ganze Konstellation war schon sehr krass emotional für mich, aber auf einer sehr schönen Art und Weise! Mein Auftritt im Finale war auch mich mega schön und ich war richtig zufrieden mit dem, was ich da auf der Bühne gemacht habe und diese 5 Minuten werde ich niemals vergessen!
Das Finale endete dann sehr krass, denn es gab Punktegleichstand im Stechen! Also musste die Jury sich eine Person aussuchen und so wurde Sarah Anna Fernbach die neue U20 Meisterin im Poetry Slam. Am Abend wurde gefeiert und es gab wieder überall Umarmungen und Liebe!
Rückblickend gehören diese Meisterschaften zu den schönsten Erinnerungen, die ich in meinem Kopf speichern werde. Es war für mich eine große Ehre, da sein zu dürfen und bei meinen letzten U20 Nationals im Finale zu stehen und das in meiner Heimatstadt. Geht es eigentlich noch schöner?
Danke an alle, die dieses Festival möglich gemacht haben, allen voran Karsten Strack vom Lektora Verlag!
Liebe an alle und in 5 Wochen geht es nach Zürich zu den Deutschsprachigen Meisterschaften!
-Daniela Sepehri